So entsteht die Urtinktur
Im nächsten Raum wird dann die Basis für die Urtinktur gelegt. Jede Pflanze wird zunächst geschnitten, zerkleinert und anschließend mit einem Mörser zerstoßen. Auch hierbei kommt es wiederum auf den Rhythmus an: Die Mitarbeitenden führen alle Bewegungen in einer bestimmten Regelmäßigkeit durch und passen dem Rhythmus der Pflanzen somit den Rhythmus der Menschen an. Bei der Arbeit herrscht eine ruhige Stimmung. Nachdem die Pflanzen zerkleinert wurden, werden sie nach einem genauen Mischverhältnis, das für jede Heilpflanze im Homöopathischen Arzneibuch (HAB) hinterlegt ist, vermengt. Je nach Vorschrift wird die Rezeptur mit destilliertem Wasser oder Molke in einem Tontopf angesetzt. Auch Honig, Lactose, Kochsalz oder Hämatit werden je nach Rezeptur hinzugegeben. Diese Zusätze wurden aufgrund von Erfahrungswerten im Laufe der Zeit ergänzt. Honig beinhaltet sogenannte Inhibine, die das Wachstum von Hefen und Bakterien hemmen. Andererseits wirkt er durch den hohen Zuckergehalt (überwiegend Fructose) aufbauend. Die Bienen geben dem Honig auch „Formkräfte“ mit (sechseckige Bienenwaben). Milchzucker (Lactose) ist ein Zweifachzucker und wichtiger Energielieferant. Er ist bei der menschlichen Verdauung wesentlich, bis hin zur Milchsäurebildung.