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Zaubernuss (Hamamelis virginiana)

Synonyme:

Hamamelis, Hexenhasel, Zauberstrauch

Wissenschaftlicher Name:

Hamamelis virginiana

Familie:

Zaubernussgewächse (Hamamelidaceae)

Heimat:

Wild wächst die Zaubernuss an der Atlantikküste Nordamerikas.

Inhaltsstoffe:

Gerbstoffe (Hamamelitannin), ätherische Öle, organische Säuren, Flavonoide

Beschreibung

Zauberhaft erscheint viel an dieser Pflanze, die mit 8 m zu einem mächtigen Strauch wachsen kann. Im Herbst, wenn sich die Natur bei uns weitestgehend zur Ruhe begibt, erscheinen zwischen den haselnussähnlichen Blättern wie Vorboten des Frühlings duftende gelbe Blüten mit fransigen Blütenblättern, die wie kleine Sterne alle Zweige umhüllen. Erst im darauffolgenden Sommer bis Herbst reifen die länglichen, oben kantigen Früchte, sodass Frucht und Blüte zur gleichen Zeit am Strauch prangen. Bei voller Reife springt die Frucht im oberen Teil auf und schleudert ihre Samen meterweit von sich.

Verwendung

Die Zaubernuss wirkt adstringierend (zusammenziehend), antiphlogistisch (entzündungshemmend) und als Radikalfänger. Sie wird unterstützend bei Durchfallerkrankungen sowie bei Entzündungen des Zahnfleisches und der Mundschleimhaut eingesetzt. Schlecht heilende Wunden, Venenpflege, Hämorrhoiden, Krampfadern und Neurodermitis sind weitere Einsatzgebiete für die Zaubernuss. In der Homöopathie wird sie zudem gegen Periodenschmerzen und zu starke Blutungen gegeben.

Wissenswertes

Der Name Hamamelis setzt sich aus den altgriechischen Wörtern hama für gleichzeitig und melon für Apfel oder Frucht zusammen, ein Hinweis auf die gleichzeitig am Strauch stehenden Blüten und Früchte. Möglicherweise war auch das Wort hamatus für hakig, kantig namengebend, was auf die Fruchtform hinweist.

Die ersten Kenner der Zaubernuss als Heilpflanze waren nordamerikanische indigene Völker. Bei ihnen sahen europäische Siedler die erstaunlichen Heilerfolge mit dieser Pflanze, wodurch sie im 18. Jahrhundert ihren Weg nach Europa fand. Zweige der Zaubernuss dienten den nordamerikanischen indigenen Völkern übrigens auch für die Herstellung von Bögen und als Wünschelruten, mit denen Wasseradern und Bodenschätze aufgespürt wurden.

Die Pflanze anders betrachtet

Die straffende Wirkung der Zaubernuss scheint sich in ihrem beherrschten Ausdruck widerzuspiegeln: Der Busch wächst nicht üppig wuchernd, sondern eher verhalten; die ebenfalls in ihrer Gestalt nicht üppig wirkenden Blüten hält die Zaubernuss bis zum Herbst zurück; die Blätter sind etwas hart, formstabil und welken nicht leicht. Als Strauch der Erde verbundener wirkt er feurigen, entzündlichen Prozessen entgegen.

Und eine starke Sonnenkraft scheint sich in der Zaubernuss zu bündeln, die den ganzen Frühling und Sommer hindurch die Sonne in sich aufsaugt, von der gesammelten Kraft nichts hergibt. Erst im Herbst, mit dem Aufbrechen der sternenförmigen Blüten, öffnet sie sich zum luftigen, astralen. Und so werden ihre Blüten auch vom Wind bestäubt. Die gesammelte Sonnenkraft schenkt uns die Pflanze und regt damit unseren Stoffwechsel an.