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Salbei (Salvia officinalis L.)

Synonyme:

Chüechlichru, Edelsalbei, Königssalbei, Kreuzsalbei, Müsliblätter, Salbine, Salver

Wissenschaftlicher Name:

Salvia officinalis L.

Familie:

Lamiaceae (Lippenblütler-Gewächse)

Heimat:

Mittelmeergebiet

Inhaltsstoffe:

Ätherisches Öl, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide

Beschreibung

Elegant könnte man ihn nennen mit seinen schmal zulaufenden Blättern, die von einem grünlich-grauen Flor überzogen sind. Dieser samtige Überzug ist erstes Zeichen, dass man wohl einen Salbei vor sich sieht. Reibt man dann noch diese Blätter, ist der sich verbreitende Salbeiduft der eindeutige Beweis. Salbei wird zu den Halbsträuchern gezählt, da die 20 bis 60 cm hoch wachsende Pflanze im unteren Bereich verholzt, im oberen die Stängel dagegen noch weich und filzig behaart bleiben. Von Juni bis Juli zieren hell- bis blauviolette Blüten den samtigen Strauch, die sich in lockeren Ähren versammeln und einem die beiden Lippen entgegenstrecken, Zeichen der Lippenblütler. Es lohnt sich, diese kleinen Blütenwunderwerke einmal näher zu betrachten, deren Lippen kleine Münder zu formen scheinen, aus denen die Staubgefäße wie Zungen ragen.

Verwendung

Salbei-Tee heilt Entzündungen am Zahnfleisch, im Mund und Rachen, beruhigt die Schleimhäute, mindert die Schweißabsonderung und hat einen günstigen Einfluss auf Magen und Darm. Das ätherische Öl desinfiziert und wirkt krampflösend, eine Eigenschaft, die durch die enthaltenen Gerbstoffe unterstützt wird. Die Homöopathie setzt Salbei vorwiegend als schweißhemmendes Mittel ein.

Wissenswertes

Schon im frühen Mittelalter trat der Salbei seinen Siegeszug in Mitteleuropa an. Seinen Ruf, ewiges Leben zu schenken, verdankt er der Jungfrau Maria. Einer Legende zufolge soll sie sich auf ihrer Flucht nach Ägypten mit dem Jesuskind unter dem Salbeistrauch vor Herodes versteckt haben. Zahlreiche Sprüche, wie Wer Salbey baut, den Tod kaum schaut! (Karl Friedrich Wilhelm Wander) zeugen von seinen heilenden Eigenschaften.

Der Salbei gehört zu den kräftigen Augustkräutern, die in den Kirchen am Mariahimmelfahrtstag der sterbenden Muttergottes geweiht wurden. Bei diesen wichtigen Heilpflanzen handelte es sich um Kräuter, die vor Zauberei, Feuersbrunst und Hagelschlag schützen sollten und solchen, die zu Kinderreichtum verhalfen und die Geburt erleichterten. Man legte sie mit in die Saattruhe oder in den Sarg von Verstorbenen. Viele waren Rauchkräuter, mit denen zu heiligen Zeiten geräuchert wurde. Neben Schafgarbe, Beifuß, Arnika, Ringelblume und Salbei kamen so bekannte Gewürzpflanzen wie der Liebstöckel (Maggikraut) und der Dill in das Medizinbündel.

Die Pflanze anders betrachtet

Obwohl sich die Heimat des Salbeis in den warmen Klimaten des Mittelmeers findet, trotzt er den kalten Wintern. Immergrün scheint der kleine Strauch gerade in der kalten Jahreszeit besonders frisch und aufrecht auszusehen; Ausdruck einer starken Vitalität, die sich mit den physischen Lebenskräften des Menschen verbindet. Damit hat Salbei einen engen Bezug zur Haut als Ausscheidungsorgan, zur Schweißdrüsentätigkeit. Indem er den Menschen stärker mit seinem physischen Leib verbinden hilft, wirkt Salbei erwärmend.